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Wer überlebt?

Bildung entscheidet über die Zukunft der Menschheit

Erschienen am 25.02.2016, Auflage: 1/2016
24,99 €
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Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783593505107
Sprache: Deutsch
Umfang: 300 S., 14 Fotos
Format (T/L/B): 2.2 x 22 x 14.5 cm
Einband: gebundenes Buch

Beschreibung

Ohne Bildung kein Überleben Nicht Klima, nicht Rohstoffe, sondern Bildung ist der Schlüsselfaktor für das Überleben der Menschheit. Gesellschaften, in denen Breitenbildung gefördert wird, stehen heute bildungsfernen, teils fundamentalistischen gegenüber, die keine Antworten haben auf die sozialen und technologischen Herausforderungen unserer Zeit. Klingholz und Lutz stellen klar: Die Konfliktlinie des 21. Jahrhunderts verläuft zwischen den Gebildeten und den Ungebildeten. 'Wir stecken mitten in einem Kampf der Bildungskulturen', sagen die Experten für Bevölkerungsentwicklung Reiner Klingholz und Wolfgang Lutz. Und der betrifft uns alle, denn Armut, Verzweiflung und Terror machen vor Grenzen nicht halt. Es ist Zeit, global in Bildung zu investieren. In diesem Buch entwerfen Klingholz und Lutz unterschiedliche Szenarien zur Zukunft der Menschheit bis zum Ende des 21. Jahrhunderts - bedingt durch künftige Bildungsinvestitionen. Das Buch zeigt: Bildung bekämpft und besiegt den Fundamentalismus von IS, Boko Haram und Co. Bisher fließt nur ein geringer Teil der internationalen Entwicklungshilfeausgaben in die Bildung. die internationalen Verflechtungen von Bildung und Wirtschaft anschaulich wie nie.

Autorenportrait

Dr. Reiner Klingholz ist seit 2003 Direktor des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung und einer der renommiertesten Demografie-Experten Deutschlands. Prof. Dr. Wolfgang Lutz, einer der weltweit führenden Demografen, ist Direktor des World Population Program am IIASA und des Vienna Institute of Demography sowie Professor an der Wirtschaftsuniversität Wien.

Leseprobe

Prolog Bildung, ihre Gegner und die Zukunft der Menschheit Dass Bildung etwas sehr Wichtiges in unserem Leben und für das Leben unserer Kinder ist, wird in Deutschland und generell im entwickelten Teil der Welt kaum ein Mensch infrage stellen. Bildung ist notwendig für ein erfolgreiches Berufsleben. Sie befähigt uns, über den eigenen Horizont hinauszusehen, Normen zu hinterfragen, unseren Lebensstil bewusst zu wählen. Damit können wir sogar unsere Gesundheit beeinflussen. Bildung ermöglicht überhaupt erst eine selbstbestimmte Existenz. Sie ist eine Grundvoraussetzung für die komplexe Organisation moderner Gesellschaften, sie dient übergeordneten Zielen wie Freiheit und Gerechtigkeit. Besser Qualifizierte mischen sich eher in politische Entscheidungsprozesse ein und fördern die Demokratisierung. In den meisten Ländern der Welt, in denen sich die Bildung nach dem Motto "Bildung für alle" auf weite Bevölkerungskreise ausgedehnt hat und die Menschen immer besser qualifiziert wurden, haben sich die Lebensbedingungen seit Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten deutlich verbessert. Weltweit hängt der Wohlstand der Nationen eng mit dem Bildungsstand seiner Bürger zusammen. Moderne Gesellschaften werden deshalb auch als Wissensgesellschaften bezeichnet. Doch weil Bildung sich zu unterschiedlichen Zeiten auf der Welt auszubreiten begann und die Bedingungen dafür sehr unterschiedlich waren, gibt es gewaltige Unterschiede beim Entwicklungsfortschritt hin zur Wissensgesellschaft. Nicht alle Nationen waren gleich erfolgreich dabei, das Wissen unter die Menschen zu bringen und zum Wohle der Gemeinschaft zu nutzen. Die westlichen Industrieländer haben ihre Bildungsdividende früh eingefahren und die asiatischen Aufsteigernationen sind ihnen später mit hoher Dynamik gefolgt. Anderenorts, vor allem in Afrika, in Teilen Westasiens und in der arabischen Welt, blieben diese Chancen bislang weitgehend ungenutzt. Dort sind die Bildungsmöglichkeiten begrenzt. Viele Kinder, vor allem Mädchen, gehen gar nicht zur Schule oder brechen sie ab. Der Anteil der Analphabeten ist nach wie vor erschreckend hoch. Im globalen Wettbewerb haben diese Länder geringe Chancen. Ihre Entwicklung kommt kaum voran, es fehlt an auskömmlicher Arbeit, der gesellschaftliche Wandel ist gehemmt und die Bevölkerungen wachsen rasant, denn geringe Bildung bringt überall auf der Welt hohe Kinderzahlen mit sich. Die immer größer werdenden jungen Generationen blicken auf die erfolgreicheren Länder und sehen sich um ihre Zukunft betrogen. Dass unter diesen Bedingungen die Unzufriedenheit wächst, ist kein Wunder. Und mit ihr wächst die Wut auf jene Kulturen, die von der Bildung profitieren konnten. Häufig müssen dann Ideologie und Religion herhalten, um die Unterschiede zwischen den Kulturen zu erklären - der Entwicklungsrückstand wird begründet mit Unterdrückung, Imperialismus und Ausbeutung. Die Unzufriedenheit in schlecht entwickelten Ländern entlädt sich immer häufiger in sozialen Konflikten und Gewalt, die auch an nationalen Grenzen keinen Halt macht. Die Menschen in den betroffenen Gebieten können aus eigener Kraft kaum etwas ändern an ihren politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die ihre schlechte Lage bedingen. Aber sie wissen in der global vernetzten Welt, dass es Länder gibt, in denen es friedlicher und sicherer zugeht und der Wohlstand bei größeren Teilen der Bevölkerung ankommt. Dieses Wissen treibt viele dazu, ihre Heimat zu verlassen und nach einem besseren Leben anderswo zu suchen, auch wenn dieser Weg große Gefahren birgt. Die neuen Flüchtlingsströme unserer Zeit gehen damit zum Teil auf die großen Bildungs- und damit Wirtschaftsunterschiede zwischen den Regionen zurück. Wenn wir in diesem Buch von Bildung sprechen, dann geht es uns nicht um humanistische oder Humboldt'sche Bildungsideale, sondern um kognitive Basiskompetenzen. Es geht darum, das Lesen und Schreiben zu erlernen und die Grundrechenarten zu beherrschen. Mit diesen Kompeten

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